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2022: 25 Tonnen medizinisches Cannabis importiert / Überangebot auf deutschem Markt
01.03.2024 | Nachdem im März 2017 medizinisches Cannabis reguliert wurde, gab es lange Zeit ein Problem mit Lieferengpässen. Inzwischen ist das Überangebot an medizinischem Cannabis in Deutschland ein Thema, das viele Fragen aufwirft. Im Jahr 2022 wurden rund 25 Tonnen Cannabis importiert, zusätzlich zu knapp zwei Tonnen, die hierzulande angebaut wurden, so berichtet KrautInvest. Allerdings wurden nur etwa 15 Tonnen davon an Apotheken abgegeben. Das bedeutet, dass sich das Defizit von vorhandener zu abgegebener Menge im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt hat. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt keine Auskunft darüber, was mit dem überschüssigen Cannabis passiert. Mögliche Verwendungen könnten wissenschaftliche Zwecke, Exporte oder sogar die Vernichtung sein. Interessant ist jedoch, dass trotz der steigenden Import- und Produktionsmengen das Defizit im Verhältnis zur abgegebenen Menge konstant bleibt. Im Schnitt landen zwischen 50 und 60 Prozent der jährlichen Mengen in den Apotheken. Allerdings ist zu beachten, dass die Menge, die in der Apotheke landet, noch nicht unbedingt an die Patienten abgegeben wurde. Es besteht eine Dokumentationspflicht für Apotheken, die den genauen Bestand und die Abgabe an die Patienten verlangt. Falls Cannabis verfällt, muss dies ebenfalls dokumentiert und vernichtet werden. Auf Anfrage erläuterte Geschäftsführerin Christiane Neubaur vom Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA): “Da medizinisches Cannabis immer noch ein BtM-pflichtiges Arzneimittel ist, gilt für jede Apotheke eine Dokumentationspflicht. Diese beinhaltet eine grammgenaue Angabe wie viel die Apotheke eingekauft hat und wie viel Gramm Cannabis die Apotheke an den Patienten abgegeben hat. Falls ein Verfall, also eine Überschreitung der Haltbarkeit vorliegt, muss die genaue Menge angegeben werden, die nach dem 4-Augen-Prinzip vernichtet werden muss. Dieser Dokumentationspflicht unterliegen auch BTM-Privatrezepte.” Neubaurs weitere Einschätzung: “Bei einer vernünftigen Lagerhaltung sollte die Menge der verfallenen Ware nicht hoch sein.”
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